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Zum Gesetzesentwurf für ein neues Hundehaltergesetz durch Herrn Landesrat Lindner. Zuständig für Tierschutz in O.Ö.

 

Bitte hören Sie uns zu!

Herr Landesrat Lindner ist Politiker, sympathisch, engagiert und Tierschutzbeauftragter des Landes Oberösterreich. Als solcher ist er auch für das neue Hundehaltergesetz zuständig. Dazu muss er kein Hundefachmann sein, denn er hat ja gegebenenfalls „Experten“ zur Hand, die ihn beraten. Um sich also fachlich informieren zu lassen, kann er sich als Politiker an Ratgeber wenden, die aus seiner Sicht „Fachleute“ sind.

Das Problem bei dieser Form der Entscheidungsfindung: Wenn ich nur ein begrenztes Wissen von etwas habe, (und fast alle Hundehalter haben nur ein begrenztes Wissen über Hunde) nützen mir auch Experten nix, weil ich die Expertisen dieser Experten auf Grund meiner fachlichen Defizite nicht objektiv beurteilen kann. Die von Herrn Landesrat Lindner auserwählten „Expertengruppen“ haben vor allem eines gemeinsam: Sie wollen keine Rassenlisten, denn sie wollen die „Diskriminierung“ bestimmter Rassen vermeiden. Ich frage mich nur, wo hier eine Diskriminierung stattfindet? Wenn wir hier von Diskriminierung reden wollen, dann müssten wir doch vor allem über die „Diskriminierung“ dieser Rassen durch das gehäufte Fehlverhalten und die Fahrlässigkeit in der Führung dieser Hunde durch ihre Halter sprechen. Und Menschen, die sich einen Listenhund kaufen, kaufen damit auch eine Waffe, die sie dann ganz offen führen dürfen.

Natürlich ist nicht jeder Halter eines Listenhundes kriminell, aber wenn ich daran denke, dass es allein in Oberösterreich 18 Züchter von American Staffords gibt und ich mir vorstelle, dass jeder dieser Züchter pro Jahr 10, 15 Welpen produziert, dann frage ich mich, wo sind die netten Hundefreunde, die diese Hunde zu sozial verträglichen Familienmitgliedern erziehen? Mir graut, wenn ich mir vorstelle wer diese Hunde kauft – um WAS damit zu tun? Mir, jedenfalls, ist jeder nicht geborene Listenhund (und damit meine ich auch Mischlinge aus diesen Rassen) lieber, als einer der den Großteilt seines Lebens unvermittelbar in einem Zwinger verbringen muss, weil er für seine Menschen zu einer Belastung oder gar zu einer Bedrohung geworden ist. Hier wird eine ganz perfide Form der Qualzucht befürwortet, denn Hunde zu züchten, die zu 95 % an Hundehalter vergeben werden, die einen gefährlichen Hund wollen, in den meisten Fällen mit diesem Hund aber letztendlich nicht zurechtkommen und ihn deshalb abgeben müssen, ist grob fahrlässig. Die Tierschutzhäuser sind voll von diesen unvermittelbaren Vollwaisen. Und wenn die „Tierexpertinnen“ aus den betreffenden Einrichtungen immer wieder betonen, dass man auch einen Stafford oder einen Pitbull mit viel Geduld und Liebe zu einem ganz normalen Hund erziehen kann, dann stimmt das nur zum Teil, denn Pitbulls, Staffords, Dogo Argentinos usw. wurden für Hundekämpfe gezüchtet und tragen den Tötungstrieb gegen andere Hunde in sich. In manchen Fällen wird dieser Trieb auch durch falsche Erziehung ausgelöst und trifft dann den eigenen Besitzer oder völlig unbeteiligte Personen.

Fairdog will keine Rassen diskriminieren, sondern die willkürliche Zucht und den illegalen Import gefährlicher Züchtungen von Hunden verhindert wissen. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun.

Zur Beruhigung des Publikums dürfen die vorgesehenen Ausbildungen und Prüfungen nur von „Tierschutzqualifizierten Hunde Trainerinnen mit Diplom“ zur vorgenommen werden. Das klingt zwar beruhigend, wenn ich allerdings weiß, wie man zu einem Diplom als „Tierschutzqualifizierte Hundetrainerin“ kommt, dann kommen mir ernste Bedenken, dass das funktionieren kann. Um als „tierschutzqualifiziert“ zu gelten, müssen Sie eine „Ausbildung“ (wer bildet hier mit welchem Wissen und welcher Erfahrung aus?) mit Praxisteil absolvieren. Diese Ausbildung kostet derzeit zwischen 5.000 und 5900 Euro. Um zur Prüfung für ein Diplom als tierschutzqualifizierter Hundetrainer antreten zu dürfen MÜSSEN Sie diese „Ausbildung“ absolvieren und vor allem bezahlen. Es ist dabei Ihr tatsächliches gewachsenes Hundewissen und der Umstand, dass sie längst tierschutzqualifiziert mit Hunden arbeiten, irrelevant. Es geht in erster Linie um’ s Geschäft und erst in zweiter Linie um das Vermitteln von Hundewissen. Erfunden hat das der ÖKV.

Die Argumentation innerhalb dieser Szene ist vor allem politisch unterlegt, und sie ist nicht aufrichtig. Sie schafft lediglich Verwirrung, Unsicherheit und kostet Geld. Auch dieses „Wir wollen keine Verbote….“ „Wir wollen keine Rassen diskriminieren…“ klingt auf den ersten Blick so tolerant, es resultiert aber einerseits aus politischen Interessen, andererseits einer sentimentalen Ahnungslosigkeit und dem Umstand, dass diese „Fach“- Leute die Problematik solcher Züchtungen nicht zu Ende denken. Die Züchtung von Rassen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial richten sich vorwiegend an eine ganz bestimmte Klientel. Und diese Klientel ist den Gerichten sattsam bekannt. Nur ein striktes Zucht- und Importverbot kann diese Qualzüchtungen – und nichts anderes als das ist die Zucht dieser Rassen – beenden und Tier Leid und das Leid von Menschen verhindern.

 

Sehr geehrter Herr Landesrat Lindner!

Dieser Gesetzesentwurf ist Gott sei Dank noch und nur ein Entwurf. Noch haben Sie und wir, die wir Hunde nicht nur lieben sondern auch wirklich kennen, Zeit ein Hundelhaltergesetz zu schaffen, das Tier-Leid in Zukunft weitgehend verhindert, und die Sicherheit von Menschen gewährleistet resp. verbessert. Der vorliegende Entwurf tut das nicht; und ich würde Ihnen gerne persönlich sagen warum das so ist.

www.fairdog.at bietet Ihnen und den Sie beratenden Fachleuten eine durchdachte Grundlage für ein wirksames Hundeführgesetz, das auf dem jahrzehntelangen Umgang, der Führung und Betreuung von über 1600 Hunden basiert. Es wird nicht allen betroffenen Personen gefallen, aber darum sollte es nicht gehen. Es soll regeln und schützen. Lesen Sie es bitte, nutzen Sie es! Es ist eine Gesetzesvorlage, die nicht aus dem Wunsch etwas zu verbieten entstand, sondern aus einer tiefen Tierliebe, die auf einem in Jahrzehnten gewachsenen Wissen beruht. Hundewissen ist gelebter Tierschutz. Aber ich rede hier von Wissen durch Erfahrung und nicht durch das Lernen aus Skripten und Büchern.

 

Sehr geehrter Herr Landesrat Lindner!
Wir ersuchen Sie dringend Ihren Gesetzentwurf noch einmal zu überdenken und mit fairdog.at zu besprechen. Wir sind sicher, Sie von unseren Argumenten gegen diesen Entwurf überzeugen zu können. Hier darf es nicht um Politik gehen, sondern um Tierschutz und Sicherheit. Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Bereitschaft mit uns zu sprechen.
www.fairdog.at

 

 

Feedbacks:

  • Danke für Deinen unermüdlichen Einsatz für ein österreichweites einheitliches Hundehaltergesetz!
    Wie heißt es so schön „steter Tropfen höhlt den Stein“.
    Es braucht aber eine größere Gruppe Gleichgesinnter, die gemeinsam ihr Anliegen an die jeweiligen Stellen kommunizieren.
    Mein Vorschlag: eine weitere Petition – gerne können wir diese gemeinsam formulieren (Du gibst den oder die Adressaten vor) und ich rühre die Werbetrommel!
    Next stepp ist dann die Initiierung eines Volksbegehrens..
    Wäre doch gelacht, wenn wir da nichts zusammen bringen!
  • Lieber Bernd!
    Deine Informationen über das neue oberösterreichische Gesetz und deine Kritik ist sehr verständlich. Ich denke, dass du sicher ein Schreiben an den Landesrat verfassen wirst, und wir sollten es ihm mit einer Unterschriftenliste der Clubmitglieder und vielleicht auch mit Unterschriften von anderen Personen deines Umfeldes (denke an die „ Grünen“ , die du ja unlängst so gelobt hast), schicken.
  • Bin völlig deiner Meinung. Was können schon die Hunde dafür, dass sie so gezüchtet werden und dann kämpft man ihr Leben lang darum das wieder weg zu erziehen. Das ist wohl menschliche Logik oder Egoismus.
  • Danke für Deinen wertvollen Einsatz und Schreiben an den Landesrat in OÖ!
    Die sogenannten Experten sollten sich endlich mal mit Dir zusammensetzen und was Gemeinsames ausarbeiten zum Wohl der Tiere und nicht zum Wohle von Vereinen die das nicht tun. In dem kleinen Österreich müsste das ja machbar sein, Wissende aus der Praxis heranzuziehen!!

 

 

 

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