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- Fellpflege in der kalten Jahreszeit
- Fellpflege ist Beziehungsarbeit
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- Offener Brief an Ulrike Sima
- Österreichs Hundehaltegesetze und warum sich damit keine einzige Hundeattacke verhindern lässt.
- Perfekte Fellpflege für jedes Fell
- So bringt Ihr Euren Hund gut durch die Silvesternacht
- Übergewicht bei Hunden
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- Verreisen mit dem Hund
- Was wir uns für 2023 wünschen
- Wie gefährlich sind (Listen-)Hunde?
- Zum Gesetzesentwurf für ein neues Hundehaltergesetz durch Herrn Landesrat Lindner. Zuständig für Tierschutz in O.Ö.
Fellpflege ist Beziehungsarbeit
Sowie es unzählige Hunderassen und Mischlinge aus diesen Rassen gibt, gibt es auch ganz verschiedene Fellarten. Jede dieser Fellarten hat einen bestimmten Aufbau und eine bestimmte Funktion. Richtige Fellpflege besteht vor allem darin, die Funktion des betreffenden Fells zu erhalten resp. zu verbessern. Das kann und sollte man zum Teil sehr gut selbst machen, denn Fellpflege ist Beziehungsarbeit. Trotzdem sollte JEDER Hund mindestens 3 x im Jahr in den Hundesalon Ihres Vertrauens. Aber sehen wir uns einmal die verschiedenen Haararten an:
Stockhaar
Stockhaar hat eine raue Schale (Deckhaar) und einen weichen Kern (Unterwolle). Klassische Beispiele: Schäferhunde, Hütehunde, alle Retriever, Setter, Treibhunde. Stockhaarige Hunde erleben normalerweise 2 x im Jahr ihren Fellwechsel. Bei unseren Haustieren, die nicht mehr im Freien leben, kann dieser Fellwechsel während des ganzen Jahres stattfinden. Deshalb ist es wichtig, die abgestorbenen Haare der Unterwolle mindestens 1 x wöchentlich aus dem Fell herauszuholen. Die vitale Unterwolle kann dadurch ihre natürliche Schutzfunktion besser erfüllen. Verfilzt die Unterwolle, kann die Haut nicht atmen, Feuchtigkeit bleibt viel länger an der Haut und die Entstehung von Bakterien und Pilzen wird begünstigt. Stockhaar darf niemals geschoren werden.
Seidenhaar/Langhaar
Seidenhaarige Hunde (Maltester, Silky Terrier, Bichon Frisee, resp. Langhaarige Hunde wie Spitz, Zwergspitz, Samojeden) haben dichtes, einfaches Haar ohne Unterwolle das kontinuierlich wächst und von keinem Haarwechsel abhängig ist. Es muss regelmäßig gebürstet werden da es sonst zu einer kompakten Matte verfilzt. Für viele dieser Rassen wurden rassespezifische Haarschnitte entwickelt. Diese dienten jedoch nicht dem Modebewußtsein, sondern Ihrem ursprünglichen Arbeitseinsatz (z.B. beim Pudel – Apportierhund bei der Entenjagd). Da bei unseren Haushunden diese Arbeitseinsätze großteils nicht mehr verlangt werden, ziehen viele Hundebesitzer einen praktischen, einfachen Schnitt oder z.B. beim Spitz ledigllich eine knappe Fassonierung vor, wodurch der Stil des Hundes betont wierd und ein gepflegter Gesamteindruck entsteht.
Rauhaar
Rauhaarige Hunde (Schnauzer, Airdale und Welsh-Terrier, Rauhaardackel, Jagd-, Jack-Russell-, Parson-Jack-Russell- Fox- West-Highland-Terrier, Borderterrier) müssen zur Unterstützung ihres Fellwechsels regelmässig ausgebürstet und alle 3 Monate getrimmt (ausgezupft) werden. Denn wenn das feste Deckhaar eine bestimmte Länge erreicht hat, stirbt es ab; es fällt aber nicht einfach aus sondern muss vom neu nachwachsenden Haar aus den oberen Hautschichten geschoben werden. Verbleibt das tote Haar in der Haut, so juckt das den Hund sehr und es erschwert das Nachwachsen des neuen Haares. Das Trimmen ist also für den Hund eine große Erleichterung. Keinesfalls dürfen diese Hunde einfach geschoren werden, denn das führt zur Degeneration des Fells. Der Zyklus des Haares verändert sich. Es verwurzelt fest, stirbt einfach nicht mehr ab und kann sich daher nicht mehr erneuern. Wird so ein Fell auch nur ein einziges Mal geschoren, kann es sich schon nachhaltig verändern. Es dünnt aus, wird weich, wellig und verliert mehr und mehr Farbe und Glanz.
Kurzhaar
Das Fell kurzhaariger Hunde (Dackel, Magyar Vizsla, Boxer, Rhodesian Ridgeback, Dalmatiner, Beagle, Mops, usw.) ist zwar deutlich weniger pflegeintensiv als das anderer Rassen, sie haben aber eine sehr viel empfindlichere Haut. Baden sollte man kurzhaarige Hunde also nur möglichst selten, da sich der schützende natürliche Fettfilm der Haut oft erst nach vielen Wochen nachbilden kann. Regelmäßiges Bürsten mit einer Naturhaarbürste genügt und regt die Durchblutung der Haut an. Die Unterwolle lässt sich sehr gut mit einem Noppenhandschuh (kreisende Handbewegungen) entfernen.
Ein verantwortungsvoller Groomer (Hundefriseur/in) wird immer fellgerecht arbeiten. Er würde niemals eine Golden Retriever scheren, oder einem Spitz einen Kurzhaarschnitt verpassen. Er wird auch nicht mit parfumierten Chemieangereicherten Hundeshampoos arbeiten, sondern mit der empfindlichen Hundehaut entsprechenden Naturseifen oder –shampoos.
Der Fellwechsel
Der Zeitpunkt des Haarwechsels wird im Wesentlichen von der Tageslichtdauer und der Temperatur beeinflusst. Die künstlichen Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen regen somit den Fellwechsel permanent an. Hunde sind also nahezu das ganze Jahr über im Fellwechsel. Der gesamte Haarwechsel vom Ausfall bis zum Neuwuchs des Haarkleides kann zwischen sechs und sieben Wochen dauern. Hündinnen haaren meist vor der Läufigkeit. Bei jungen Tieren vollzieht sich der Fellwechsel meist schneller als bei den Senioren. Im Frühjahr haaren die Hunde übrigens meist stärker als im Herbst, da das Winterfell dichter ist.
Im “Fellwechsel” sollte der Hund jeden Tag gekämmt und/oder gebürstet werden. In der übrigen Zeit des Jahres richtet sich die Art der Fellpflege nach der entsprechenden Fellsorte. Für das Entfernen der Unterwolle gibt es spezielle Metallkämme mit Zinken, die die tote Unterwolle herausholen.
- Glattes Fell (wöchentlich kämmen und bürsten – max. 6 x im Jahr baden, da sonst die wasserabweisende Schutzschicht des Haarkleides zerstört wird)
- Seidiges Fell (täglich kämmen und bürsten – baden alle vier Wochen erlaubt)
- Drahthaar (wöchentlich kämmen und bürsten – alle 3 bis 4 Monate trimmen und baden)
- Langhaar mit Unterfell (wöchentlich kämmen und bürsten – im Frühjahr und Herbst 1 x baden)
- Nichthaarendes, gelocktes Fell (2-3 mal pro Woche kämmen und bürsten – alle 6 bis 8 Wochen scheren und baden).
Man kann den Fellwechsel unterstützen, indem man kleine Mengen (je nach Größe des Hundes 1-2 Teelöffel) Öl mit mehrfach ungesättigte Fettsäuren in das Futter gibt: Lachsöl, Hanföl, Leinöl, Walnussöl oder Kürbiskernöl. Das Fell wächst dann schneller und schöner wieder nach. Nach ca. 3 Wochen hat der Hund meist ein deutlich glänzenderes gesünderes Fell. Achtung: Zu viel Öl im Futter führt zu Durchfall!
Dauert der Fellwechsel auffallend lange, kann das an Nährstoffmangel liegen. Ich habe festgestellt, dass Hunde die hochwertiges Nassfutter bekommen, so gut wie keine Probleme mit ihrem Fell mehr haben.