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Offener Brief an Ulrike Sima

 

Sehr geehrte Frau Sima!

Sie reagieren zwar schnell, aber WIE Sie reagieren, zeigt wieder einmal, dass Sie weder verstehen wollen, worum es bei der bestehenden Hundeproblematik geht, noch, dass Ihnen Experten zur Verfügung stehen, die ihre Wissenslücken und strategischen Defizite ausgleichen.

Die Tierheime sind voll von hoffnungslosen „Listenhunden“, die keiner mehr will, aber es wird munter weiter gezüchtet. Offensichtlich fällt das für Sie unter „persönliche Freiheit“. Das ist aber die Basis des Problems, denn diese Hunde sind in den „richtigen“ Händen zwar nicht unbedingt gefährlich für Menschen, sie können aber brandgefährlich für andere Hunde sein. Pitbull, Stafford, Dogo Argentino, Mastiffs, Corso Neapolitano, Cane Corso & Co. haben in unserem Land nichts verloren. Also sofortiges Zuchtverbot und striktes Importverbot.

Die derzeit verbliebenen Bestände dieser Hunde gehören ebenso wie Rottweiler, Schäferhunde, Doggen, Dobermann & Co. in fachlich versierte Hände. Sie brauchen Menschen mit Fachwissen, Führungsstärke und Charakter. Das kann man mitunter lernen und man kann es testen.

Ihre neueste Maßnahme, dieser Mickimaus-Hundesachkundenachweis von 4 Stunden um 40 Euro ist nicht einmal ein Scherz. In 4 Stunden um 40 Euro kann man kein brauchbares Hundewissen vermitteln. Wie und wo soll das stattfinden? Und wer soll das machen? Unsere fairdog-Hundeführ-Seminare sind Tagesseminare, und ich bin mir bewusst, dass ich da nur das Allerwichtigste vermitteln kann. Dabei verstehe ich nicht nur etwas von Hunden sondern auch etwas von Didaktik. Würden Sie sich nur einmal die Mühe machen, eines unserer Seminare zu besuchen, wüssten Sie, wovon ich hier rede.

Nein, Frau Sima, so wird das nix. Sie produzieren mit dieser Politik nur Tierleid. Lösungen, die etwas bringen, verlangen Mut und Entschlossenheit auch einmal gegen die Züchterverbände aufzutreten. Wirkliche Lösungen verlangen ein, in der Praxis gewachsenes Hundewissen und keine akademischen Möchtegern-Experten, nur weil sie eine/n Mag. vor dem Namen haben. Tierschutz ist nicht nur eine Angelegenheit des Herzens und der Empathiefähigkeit, sondern auch eine Frage fundierten und gelebten Hundewissens. All das vermisse ich seit Jahren in sämtlichen Bereichen der Hundepolitik. Auf der Strecke bleiben jene Hunde, die Sie mit Ihrer Nicht-Politik Tag für Tag deren ahnungslosen Besitzern ausliefern.

Bernd H. Pierstorff
Clubobmann fairdog
www.fairdog.at

 

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